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Daniel Fiedemann (1971) Curriculum vitae von
Daniel Friedemann
Daniel Friedemann (1999)
1971  
1999

 

 

Geboren wurde Daniel Friedemann am 12.12.1950 als zweiter Sohn von Prof. Ernst Fuchs, Kunstmaler und Gertrude Fuchs (geborene Baschnegger), Studentin des Konzertflügels sowie Lyrikerin, in Wien. Nach seinem Schulbesuch bis zur 5. Klasse Gymnasium besuchte er 1967 die Werkkunstschule in Mannheim und begann 1968 das Studium der Malerei in der Meisterklasse für Malerei von Prof. Mac Zimmermann (Surrealist der Schule um Max Ernst) in München an der Akademie der schönen Künste.

1969 setzte er das Studium der Malerei in Wien an der Akademie für angewandte Kunst, in der Meisterklasse für Malerei von Prof. Wolfgang Hutter, bis 1972 fort. Seither ist Daniel Friedemann als freischaffender Maler tätig.

Zahlreiche Reisen, z.B. ein Aufenthalt von 1973 - 75 in der USA - Woodstock und New York sowie Mexico, haben das weitere Schaffen von Daniel Friedemann stark geprägt. In New York vom Werk Hans Arp's und der Skulptur der Griechischen Antike angeregt beschäftigte er sich fortan auch mit der Bildhauerei.

Die damals umfassende Präsenz des Surrealismus in New York und die Lektüre von Andre Bretons Manifest des Surrealismus bestärkten Daniel Friedemann, den Weg dieser Kunstrichtung weiter zu gehen.

Wichtige Anregungen empfing der Künstler bei häufigen Besuchen der großen Max Ernst Ausstellung im Guggenheim - Museum, weiters in den 80er Jahren durch Belegung einiger Vorlesungen an der UNI Wien über Bildhauerei der griechischen Klassik und des Hellenismus bei Prof. Alzinger, sowie der römischen Malerei bei Frau Prof. Kenner. Eine Vorlesungsreihe des deutschen Gastprofessors Schmoll Eisenwert über das Werk Rodins und die Anregungen durch das Werk Rodins selbst waren letztlich für sein bildhauerisches Schaffen von entscheidender Bedeutung.

Besonders in den 80er und 90er Jahren setzte sich Daniel Friedemann intensiv mit der Malerei der großen Meister der italienischen Renaissance, des Manierismus und des Barock auseinander. Zum tieferen Verständnis der Malerei dieser Epochen hat er auch einige Werke ihrer Meister kopiert. Es waren dies Tizian und Tintoretto (Renaissance ) sowie Francesco Solimena und Corrado Giaquinto (Barock).
Ein Besuch der großen Monet Ausstellung im Grand Palais in Paris 1980 war ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt. Die Erscheinung des Lichts als Farbe ist seither sein vordringlichstes Anliegen beim Malen nach der Natur, seien es Portrait, Akt oder Landschaft.

An einer weiteren Kunstform - der Mosaiktechnik - begann Daniel Friedemann Anfang der 80er Jahre zu arbeiten. Lehrgänge zur Freskotechnik an der Ecole des beaux arts in Paris (sie wurde in Wien nicht unterrichtet) und in Spilimbergo - Friaul Italien - für Mosaik, boten die Grundlagen dafür

Zitat: "Ich verarbeite in meinen Bildern und Grafiken meine Erkenntnisse aus den oben angeführten Maltraditionen, ohne meine surrealistischen Wurzeln je zu verleugnen. In meiner Bildhauerei ist hauptsächlich das Portrait und der Akt das Thema. Ich male aber auch Blumenstücke aus Freude an der Erscheinung des Lichts in Farbe und Form."
[Daniel Friedemann, Wien 2002]

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Zu meiner Kunst


Lassen Sie mich mit einigen Zitaten beginnen aus dem Text "Urbilder im eigenen Ich", den Gustav Renee Hocke 1977 über mich geschrieben hat.

...Das, was man Art Nouveau, Liberty Stile, Jugendstil oder Tout Cour, jetzt Symbolismus des 19. Jahrhunderts nennt, bestärkt zunächst und vor allem das Streben des Daniel Friedemann nach Freiheit der Phantasie, die zu einer auch symbolischen Sinnaussage führt. Unter anderem hatte schon Granville, 1844 in seinem Buch "Une otre monde" die Kombination von Realität, Phantasie und Symbolik empfohlen. Zu erreichen sei sie, wie es im Untertitel heißt, durch – „transformations-, visions, incarnations, metamorphoses, zoomorphoses, lithomorphoses and metapsychomorphoses."
"... Fast alle diese Sinngehalte kann man in denjenigen Werken von Daniel Friedemann finden die, in verschiedenen Zeiträumen, technisch und inhaltlich, eben den historischen Symbolismus zu bewältigen trachten. Damals schon, im 19. Jahrhundert, handelte es sich darum, Ahnungen für" verborgene Wirklichkeiten" zu bestärken: im Bild. Damit wollte man geistiges Glück vermitteln, aber auch die "große Ungewissheit" allen menschlichen Lebens in Linie und Farbe deutlich machen, das Chaos der Menschheitsgeschichte, den Misserfolg, das Scheitern, den Trübsinn, das meist vorwaltende Unglück. Die Dekadenz eines einst vielleicht zu idealistischen Humanismus.“

"...Daniel Friedemann erfährt, trotz mancher ironisch-satirischen "Brechung", in sich jedoch wieder die echten meditativen Gegenkräfte, die aus dem artifiziellen Rausch in die Stille, in die Sammlung führen. Damit überwindet er die verhängnisvolle Verwechslung von Magie und Mystik im Jugendstil. „
"...Romantik a la Caspar David Friedrich, gewiss noch. Auch noch die sentimentalischen Effektfarben des "Liberty". Doch schon der kältere Ton der Reflektion, des kritischen Abschieds von nicht nur eigener Jugend. Was auch später bleibt, ist die Vision von transzendenter Idyllik ,der Eintracht von Natur und Geist, von Mensch, Erde und Himmel; etwa in den Augen einer vom Glück wie vom Leid geprägten Frau und zwar in einer Landschaft ,in der Blühen und Verdorren miteinander zu ringen scheinen. Der Künstler steht noch hoffend, inmitten einer Natur-Umwelt und abstrusen Traumvorstellungen, in einer ebenfalls noch preziös-skeptischen Zuversicht. Doch ist die konstruktive Komponente im Ich-Gefühl stärker als das Erscheinungsbild dämonischer Umwelt. Es nimmt die Stärke des selbstbewussten Subjekts zu, auch wenn es sich in eine manieristische Bühnenkulisse stellt, wie die Wiener und Pariser Großväter sie liebten.“


"...Mutationen! Sie gehören zum Kennzeichen des Schöpferischen in der Natur wie im Geist. Der so früh schon so erstaunlich viel orientierte Daniel Friedemann nimmt, wie der junge Mozart, das ihm gemäße wo er es findet. Doch schließlich nur von dem Ziel besessen, seinen Stil, seine Inhalte, seine Unverwechselbarkeit aufkeimen zu lassen. Placet expirii! So geht er verschiedene Wege wie bereits angedeutet. Nicht etwa nur jeden für sich, also nacheinander. Er wandelt vielfach auch gleichzeitig auf ihnen. Mit einem zweifellos manchmal gefährlichen Talent zur Omnipräsenz. Doch wird allmählich sein Haupttrend sichtbar ;die schon erwähnte Discordia Discors von Surrealismus und Konstruktivismus, also von neo-manieristischer Subjektivität und neo-klassischer Objektivität. Das ist der neue Werdegang, der in eine freilich spannende, sicher nicht leichte Zukunft führt.
[Gustav Rene Hocke, Rom]


Den Worten Gustav Renee Hockes kann ich nicht viel hinzufügen. Denn in der Tat hat er - geradezu prophetisch - recht behalten, was die Entwicklung meiner Kunst betrifft. Sie hat zwischen den Polen von Surrealismus und konstruktiv-intellektuellen Aspekten künstlerischen Schaffens ihren Lauf genommen. Dieses Interesse für das Konstruktiv-Intellektuelle hat mich (in den 1980ern) angeregt, mich mit der Metrik der griechischen Klassik in Skulptur, Malerei und Architektur zu befassen. Studien die auch Leonardo da Vinci unternommen hat. Ein ausgezeichnetes Beispiel dafür ist seine "Giocconda oder "Mona Lisa", perfekt komponiert im Rahmen des "goldenen Schnitts", den er selbst wiederentdeckt haben dürfte.

Themen ganz persönlicher Art, wiewohl anderen eventuell ebenso geläufig, sind jedoch durchaus manchmal Gegenstand meiner Kunst. Denn das ist ja der Gegenpol zum Konstruktiven, der Surrealismus oder - so Hocke - neomanieristische Subjektivismus. Wo ein Bild entstehen kann, ganz ohne vorgefassten Gegenstand, nur aus beinahe automatischen Handlungen, quasi abstrakte Struktur ("Picknick"). Hinterher werden diese phantastischen Gebilde reflektiert und überarbeitet. Im Gegensatz zu Andre Bretons Konzept des reinen Automatismus (siehe Andre Breton "Manifest des Surrealismus") Sie werden nach allen Richtungen überprüft und ein ganz bestimmtes, konkretes Bild wird herausgearbeitet, zumeist ein Thema behandelnd. So ein Bild das nicht nur für mich selbst, sondern auch für andere Sinn machen könnte, ist zum Beispiel "Sacre Coeur" oder "Der Schmerzensmann" - (Radierung) aber auch "Memento Mori". Sie sind, wie Gustav Renee Hocke so richtig schreibt, durchaus symbolistisch.

Obgleich ich Atheist bin, wurde ich doch katholisch erzogen. Daher bin ich mit den Inhalten christlicher Religion einigermaßen vertraut. Einige ihrer Mythen und Symbole, aber auch solche heidnischer Provenienz, haben immer noch Bedeutung und Inhalt in der Gegenwart und für unsere Psyche. Daher mache ich von ihnen Gebrauch und versuche durch sie zu kommunizieren.
[Daniel Friedemann Wien 2002]

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